Als erstes bedankt sich der geschäftsführende Landesvorstand der IPA Landesgruppe MV herzlich für die große Spendenbereitschaft unserer IPA Mitglieder und von Freunden der IPA für Flüchtende aus der Ukraine.
Nach unserem Spendenaufruf waren wir sehr schnell in der Lage Hilfsgüter (hauptsächlich Nahrungsmittel, Hygieneartikel) von den Geldspenden zu beschaffen. Sofort erklärte sich Lena Rauch bereit, sowohl die Beschaffung, als auch die Koordination der Hilfe über die IPA Deutsche Sektion zu übernehmen. Jetzt fehlte uns nur noch ein Transportmittel. Hier war unser IPA Mitglied Mario Warnke sofort zur Stelle und organisierte einen Transporter inklusive der Übernahme der Treibstoffkosten durch die Löwe Transport GmbH aus Alt Schwerin. Auch hierfür ein großes Dankeschön an Mario und die Löwe Transport GmbH für die schnelle und unkomplizierte Hilfe.
Da nun alles zur Verfügung stand, konnte es losgehen. Am 11.03.2022 um 00:00 Uhr habe ich (Raphael Kardell) mich dann mit Lena im PP Neubrandenburg getroffen, um die beschafften Hilfsgüter und eure vielen Sachspenden auf das Fahrzeug zu verlasten. Um 01:30 Uhr war dann mit einem bis unter das Dach vollgepackten Fahrzeug Abfahrt in Richtung Chelm, einer polnischen Kleinstadt in unmittelbarer Nähe zur ukrainischen Grenze. Mit der IPA Deutsche Sektion war koordiniert, dass wir uns dort mit dem Hilfstransport der IPA Vbst. Frankfurt/Main treffen, um unsere Hilfsgüter an die polnische IPA Vbst. Chelm zu übergeben.
Um 17:00 Uhr war es dann soweit, wir sind mit den IPA Freunden aus Frankfurt zusammen gekommen und der Entladevorgang konnte starten. Überrascht wurden wir durch die Anwesenheit von vier ukrainischen IPA Mitgliedern, die unsere Hilfsgüter mit großer Dankbarkeit unmittelbar übernahmen, um sie direkt an flüchtende Frauen und Kinder auf ukrainischer Seite zu verteilen. Insgesamt wurden hier ca. 5 t Hilfsgüter übergeben. Die sich ergebenen überwiegend sehr grausigen Schilderungen und selbst aufgenommenen Videos der ukrainischen IPA Freunde hatten bei uns allen einen sehr gedrückten Gemütszustand zur Folge.
Da den Frankfurter Kollegen ein Reisebus zur Verfügung stand, ging es anschließend weiter nach Hrubieszow, einer Ortschaft ca. 45 km südlich von Chelm und 1 km entfernt von der ukrainischen Grenze. Hier befindet sich eine Aufnahmeeinrichtung für flüchtende Personen und wir hatten die Hoffnung, dass durch die Frankfurter Kollegen Personen in Richtung Deutschland mitgenommen werden könnten. Die dort vorgefundene Situation der Menschen möchten wir hier aus Pietätsgründen nicht weiter schildern und bitten dafür um Verständnis.
Am nächsten Morgen teilten die Verantwortlichen der Aufnahmeeinrichtung mit, dass sich ca. 40 Personen gemeldet haben, die das Angebot der Weiterreise nach Deutschland in Anspruch nehmen möchten. Diese Nachricht freute uns alle und der Bus machte sich auf den Weg diese Menschen aufzunehmen, um sie im weiteren Verlauf nach Dresden und Frankfurt/Main mitzunehmen.
Unser Hilfstransport endete dann am 12.03.2022 um 21:30 Uhr nach 2.264 km in einer sehr nachdenklichen Stimmung von Lena und mir. Das war der erste, aber sicherlich nicht der letzte Hilfstransport der IPA Landesgruppe MV.
In der Gesamtheit betrachtet haben wir einen kleinen Beitrag zum großen Ganzen geleistet, aber die Dankbarkeit, die wir erlebt haben ist unbezahlbar.
Servo per Amikeco
Lena Rauch und Raphael Kardell
Raphael Kardell 16.03.2022